Montag, 19. März 2012

Glück im Unglück.. oder: wie ich fande, was ich nie suchte

Seit meinen letzten Post sind einige Wochen vergangen, viel getan hat sich in der Zeit anfangs nicht. Ich war dauerhaft damit beschäftigt, nach freien und billigen Hostels in New York zu suchen und nach Hosts bei couchsurfing.org Ausschau zu halten. Leider bin ich offenbar genau zum Spring Break in der Stadt und deswegen sind die Hostelpreise erhöht, die Herbergen überfüllt und die Couchhosts sehr wählerisch. Nur ein Homosexueller wollte mich aufnehmen, wenn ich mit in seinem großen Bett schlafe, denn auf den Boden sei nicht genug Platz für mein Schlafsack... entweder ist den sein Apartment verdammt klein oder sein Bett sehr groß. Bis vor ein paar Tagen hatte ich noch immer keine Unterkunft und wurde echt nervös... man kann da ja nicht einfach auf der Straße oder im Central Park pennen.
Also suchte ich mies gelaunt auf Craigslist umher, ob sich vielleicht eine Mitfahrgelegenheit irgendwohin fand, ein paar Tage nach meiner Ankunft. New York könnte ich mir noch kurz vor der Rückreise anschauen und ich will nicht mein ganzes Geld schon in den ersten Wochen verbraten.
Und da fande ich die perfekte Gelegenheit: Ein Musiker namens Cliff hat einen alten Schulbus, umgebaut als Tourbus mit Sofas und Küche und fährt von New York City nach San Francisco. Der Bus läuft mit Pflanzenöl, das heißt, wir müssen alle paar Tage nach Öl betteln oder es für 50ct. die Gallone (ca. 4l) kaufen. Und wie mein Glück so wollte, musste er den Trip verschieben und fährt ein Tag nach meiner Ankunft los. Ich habe ihn sofort angeschrieben und nach einem Skypegespräch stand fest: Ich werde mit einem Schulbus durch das ganze Land fahren. Begleitet werden wir von Alexandra, ein Mädchen aus Florida, und unterwegs schauen wir uns New Orleans, den Grand Canyon und Las Vegas an. Die erste Nacht in den USA verbringe ich im Bus, natürlich nachdem wir ein paar Bier getrunken haben =)
Es ist unfassbar, dass ich solch ein Glück habe und darauf gestoßen bin. So richtig begreifen kann ich es noch immer nicht. Das ist genau das, was ich machen wollte, aber nie wirklich danach suchte, da ich es einfach für zu aufwendig und teuer hielt.

Hier noch ein paar Impressionen vom Bus





Es gibt auch noch ein paar weiter Erfolge. Zum einem habe ich heute mein ESTA beantragt und bewilligt bekommen. Das ist quasi ein Visum-Ersatz, wo man lustige Fragen beantworten muss, wie zum Beispiel, ob man an den Machenschaften des Naziregimes teilgenommen hat und ob man Drogen schmuggeln will.

Außerdem habe ich jetzt eine Kreditkarte... und plötzlich fühle ich mich so alt ;-)

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