Mittwoch, 25. April 2012

Deep in the heart of Texas

Gestern sind wir morgens von New Orleans losgefahren, durch Louisiana und die Haelfte von Texas und gegen abend in einer sehr guten Gegend in Austin angekommen.
 Derzeit sind wir bei einer sehr netten Familie untergekommen. Sie sind Freunde von Cliff seit ueber 20 Jahren. Anne, die Frau, arbeitet als Kuenstlerin und John arbeitet als Postbote. Als wir ankamen gab e erstmal geniale Burger mit geraeucherten Schweinefleisch und der besten Barbequesosse, die ich jemals gekostet habe. Die Nacht verbrachten wir im Bus, eine wirklich harte Nacht, da es hier unglaublich warm ist, sogar in der Nacht, es sind vielleicht 35 bis 40 Grad und sehr trockene und stickige Luft, trotz Wind.

Heute morgen sind wir dann zu einem See gefahren, wo die Familie ein Boot hat... und offenbar auch alle Schoenen und Reichen. Das lustige an der Sache ist, dass derzeit ungefaehr 10 bis 12 Meter Wasser fehlen, weil es schon ewig nicht mehr hier geregnet hat.
Wir sind dann mit dem Boot zu einer Art schwimmenden Restaurant gefahren und haben Mittag gegessen. Ich hatte ein riesiges Sandwich mit Fisch... ich kann irgendwie noch nicht ganz nachvollziehen, wie alle so viel essen koennen. Ich bin immer nach der Haelfte satt und muss dann stopfen. Meist schaff ich nur das Hauptessen und nicht noch den Salat oder die Pommes.

Nach dem Essen gings mit dem Boot zu einen kleinen Strand und wir konnten ein wenig baden und Steine werfen. Nicht zum ersten Mal waren alle beeindruckt, wie weit ich die Steine werfen kann und alle wollten mich ueberreden, Baseball zu spielen. Scheint so, als ob ich endlich etwas richtig gut kann ;-)
Heute abend gibts ein Barbeque und Lagerfeuer. Es gibt etwas sehr seltsames, aber typisches fuer Texas. Man nimmt ein ganzes Huehnchen und eine Bierdose. Dann trinkt man die Haelfte des Biers und steckt die restliche Dose in das Huehnchen (klingt grossartig und zaertlich, nicht wahr?). Das ganze steckt man dann fuer 2 Stunden in einen Raeucherofen und ist es anschliessend. Ich bin sehr gespannt, wie es schmeckt. Klingt zwar etwas brutal, aber auch sehr sehr lecker!

Morgen gehts dann wohl ab nach El Paso, der westlichste Punkt von Texas und gleichzeitig die Grenze zu Mexiko.

Montag, 23. April 2012

New Orleans und der Weg dorthin

Nachdem wir endlich New York hinter uns gelassen haben, sind wir bis in die Nacht nach Pennsylvania gefahren und haben auf einen Rastplatz gepennt. Es war ziemlich genial durch Manhattan mit diesem riesigen Bus zu fahren. Wir hatten alle alle Fenster unten, laute Musik an und Aaron und ich sassen auf der Couch und haben Vodka Tonic getrunken (was erlaubt ist, weil der Bus als Camper deklariert ist).
Am naechsten Tag sind wir nach Hagerstown in Maryland gefahren, um Zeug von einen Bandkollegen von Cliff abzuholen. In der Stadt hatten wir ein paar Probleme mit dem Bus und er ist ploetzlich stehengeblieben... mitten vor einer Schule. Die Kinder haben geschaut, als ob sich ihr normaler Schulbus in eine Kriegsmaschine direkt aus Afghanistan verwandelt hat. Der Bus war schnell repariert und wir sind zu dem Vater des Bandkollegen gefahren. Der hat ein riesiges Haus (alles selbst gebaut) mitten im Wald und baut Motorraeder als Hobby.
Eigentlich wollten wir nur kurz bleiben und das Zeug abholen, aber dann kam der Vater (sein Name ist Dusty) mit Vodka und Orangensaft und wir mussten ersteinmal ein paar Glaeser trinken. Dann haben wir noch meinen Kraeuterschnaps getrunken. Wir waren arg angetrunken und mir schon irgendwie klar, dass wir nicht mehr wegkommen... besonders als Dusty dann seine Pistolen gebracht hat. Eine 9mm Smith & Wesson und eine .44 Magnum (eine der groessten Revolver!!!). Wir sind dann in den Wald gegangen und haben auf ein paar Tontauben geschossen. Obwohl ich recht angetrunken war, hab ich recht gut getroffen -)
Nachdem wir geschossen haben, hat uns Dusty noch in ein deutsches Restaurant mit dem Namen Schmankerl Stube eingeladen (Amerikaner sollten diesen Namen nicht aussprechen... selbst ich habe grosse Problem mit Schmankerl). Besonders der Sauerbraten und das Rotkraut waren einfach grossartig! Im Restaurant war ein aelterer Herr, der mich angesprochen hat. Er war fuer 20 Jahre in Deutschland stationiert und wir haben uns ein wenig auf deutsch unterhalten. Da ist mir das erste Mal aufgefallen, wie schwer es ist, wieder auf deutsch umzustellen. Ich bin immer wieder ins englische gefallen.
Den restlichen Abend haben wir im Wald bei einem Lagerfeuer mit ein paar Freunden von dem Bandkollegen verbracht. Da war ein Typ, der hat sich seinen Arm fast komplett mit einer Kettensaege abgetrennt. Er hat mir Fotos von der Wunde gezeigt... echt krass, dass der Arm wieder komplett funktioniert!

Am naechsten Tag haben wir komplett auf der Strasse verbracht, mit dem Ziel New Orleans. (Schaut auf Google Maps, das ist so unglaublich weit!). Waehrend der Fahrt ist uns aufgefallen, dass wir mit der Band proben koennen, solange der Saenger faehrt. Also haben wir das Schlagzeug aufgebaut, den Bass an den Verstaerker angeschlossen und das Mikrophon vorn am Spiegel angebracht und die naechsten 3 Stunden mit Songproben verbracht.. waehrend der Fahrt!

Nach 2 Tagen Fahrt und 4 Tagen ohne Dusche sind wir endlich in New Orleans angekommen. Wir fuhren ueber den unglaublich riesigen Mississippi und sind dank meinen guten Reisefuehrer in einem genialen Hostel fuer 20 Dollar die Nacht untergekommen.

 Hier haben wir 2 Kanadierinnen aus Quebec (ihre Muttersprache ist also franzoesisch) getroffen und sind mit ihnen in die Bourbon Street im French Quarter gegangen. Ueberall waren Bars und alte Afroamerikaner spielten live ein wenig Jazz, Blues oder Country. Einfach nur genial! Irgendwie haben wir dann Aaron verloren und sind gegen 5 Uhr wieder zurueck. Ich habe im Bus geschlafen (ich habe keine Ahnung warum, ich war wohl etwas zu angetrunken und es gewohnt) und am naechsten morgen lag ein Maedchen komplett nackt auf der Couch im Bus und schlief. Ich habe keine Ahnung woher sie kam und wer sie war und wie sie in den Bus gekommen ist. Ich war total verwirrt und bin erstmal raus und habe einen Kaffee getrunken. Es stellte sich heraus, dass Aaron sie mitgebracht hat und sie eigentlich auch im Hostel wohnt. Jetzt sitz ich im Hostel mit vielleicht 2,5h Schlaf und lausche den Polzeisirenen... wir sind nicht unbedingt im sichersten Teil von New Orleans =)

Mittwoch, 18. April 2012

Immer noch in Brooklyn

Obwohl laut Werkstatt der Bus schon seit gestern Abend fertig sein sollte, sitzen wir noch immer in dem Loft von Aaron und warten darauf, dass wir einen Anruf von den Mechanikern bekommen und los koennen. Es ist ziemlich nervig, da wir nichts tun koennen, ausser ab und an in der Werkstatt aufkreuzen und praesent sein oder bloede fragen stellen, damit die Arbeiter so genervt sind, dass sie schneller werkeln. Cliff meinte, dass die wahrscheinlich n Kasten Bier trinken und feiern, wenn wir weg sind.
Gestern waren wir dabei, als sie den Motor das erste Mal starteten. Es gab einen grossen Knall und ploetzlich brannte der Aermel des einen Mechanikers und anstatt die Jacke einfach auszuziehen, riss er sich einfach den Aermel ab... das war ziemlich badass =) Danach sind wir noch mit Aarons Auto nach Queens gefahren und haben einen Power Inverter gekauft, damit wir Strom fuer das Radio und die Mikrowelle im Bus haben. Zudem haben wir aus einem Lager Cliffs Musikequipment geholt und in den Bus geladen. Ich glaube wir haben jetzt wirklich alles fuer einen Auftritt dabei, inklusive bunte Lichter.

Gestern Abend waren wir dann noch in einen kleinen Restaurant in Brooklyn und planten die Route. Ich selbst ass nichts und blieb bei Bier, worueber ich im nachhinein sehr sehr froh war, denn Cliff und Aaron bezahlten jeweils 75 Dollar fuer etwas essen und jeweils 2 Bier.
Auf dem Heimweg ist mir wieder aufgefallen, dass man sich trotz des ganzen Drecks und den Sirenen von den Cops nicht unsicher fuehlt. Ich weiss nicht woran das liegt, aber moeglicherweise liegt das daran, dass hier einfach jeder unglaublich nett zu anderen ist. Das muss man wahrscheinich auch, damit man auf so engen Raum miteinander auskommt... bestes Beispiel dafuer ist Japan.

Cliff schlug gestern vor, dass wir 3 auf dem Trip unbedingt eine Band gruenden sollten und spontan ein paar Auftritte spielen sollten, einfach nur aus Spass und um die Reisekasse etwas aufzustocken. Ich bin da eher skeptisch, da meine Faehigkeiten im Bassspiel schon immer schlecht waren und jetzt auch noch eingerostet sind, aber Cliff meint, dass man nicht gut sein muss, um Bass zu spielen... wo er auch irgendwie recht hat. Mittlerweile freue ich mich sogar sehr darauf, wird bestimmt chaotisch und sehr lustig, so wie die ganze Reise jetzt schon.

Den ersten Tag wird es uns nach Maryland verschlagen, wo wir ein paar Sachen von Cliffs ehemaligen Gitarristen abholen. Ausserdam koennen wir da im Garten mit Gewehren schiessen und Bier trinken und mit Quads durch den Wald heizen. Es scheint wohl ein richtiges Hillbillie-Land dort zu sein. Danach fahren wir durch die Appalachen nach New Orleans. Als naechstes wollen wir nach Austin, wo ein paar Freunde von Cliff wohnen. Die haben ein Boot und damit koennen auf einem See umhercruisen. Dann gehts nach Flaggstaff, um den Grand Canyon zu sehen. Naechster Stop ist Las Vegas und der Hoover Damm. Dann fahren wir die Westkueste nordwaerts bis San Jose, wo wir ein, zwei Tage bei Cliff verbringen. Der wohnt bei seiner Schwester mitten im Wald in einem riesigen Haus. Danach muss ich mich wohl von den beiden trennen und allein weiter nach San Francisco.

 Hier noch ein paar Bilder des Lofts, wo ich derzeit schlafe...






Montag, 16. April 2012

Die ersten Tage in New York

Mein Flug verlief ganz gut (bis auf Probleme mit der Schubkontrolle beim Start) und so landete ich gegen 17 Uhr Ortszeit in New York JFK Airport. Dann schnell mit der Subway nach Brooklyn, wo mich Cliff abgeholt hat. Abends waren wir noch in einer seltsamen koreanischen Bar mit ein paar Freunden von ihm. Nach 27 Stunden wach sein bin ich dann endlich ins Bett gekommen. Ich habe bei einem Kumpel von Cliff geschlafen. Der wohnt in einer alten Fabrikhalle, wo die Bewohner selber Etagen reingezogen haben. Man kommt von oben in die Wohnung und muss zu den Schlafraeumen eine steile Wendeltreppe hinunter und auf der Haelfte der Treppe in die Etage springen! Sehr seltsam... ausserdem wackelt das ganze Gebaeude, wenn eine Ubahn vorbeifaehrt. Die Wg von dem (da wohnen glaube 10 Leute) ist ein wenig wie von kuenstlerischen Pennern eingerichtet, aber das wirkt recht geschmackvoll. Ausserdem haben die unendlich viele Katzen.

Heute morgen sind wir zu der Werkstatt in Brooklyn gefahren, wo derzeit der Bus repariert wird. Der ist noch immer nicht fertig, aber sie wollen ihn angeblich heute noch fertig kriegen.

Gegen Mittag bin ich dann alleine nach Manhatten aufgebrochen und ersteinmal zum Central Park gegangen, um ein wenig dem Smog zu entfliehen... leider nicht ganz so einfach, denn das Thermometer ist derweile auf ueber 30 Grad geklettert und da ist auch im Park Smog. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, den ganzen Park zu durchlaufen, aber das ist gar nicht so leicht. Der ist einfach riesig und nach einem Drittel taten mir schon die Fuesse weh.
Nachdem ich etwas gegessen hatte, bin ich zum Freedom Tower gefahren (ehemaliges World Trade Center). Jetzt sitze ich in einem seltsamen, koreanischen Internet Cafe im 5. Stock neben dem Empire State Building und aergere mich mit der amerikanischen Tastatur herum (die will immer "New Zork" schreiben ^^).

Heute abend gehen wir wohl wieder in Williamsburg trinken (6 Dollar ein Bier) und dann schauen wir, wo wir die Nacht verbringen koennen. Morgen koennen wir vielleicht endlich losfahren. Laut Cliff darf ich den Bus auch fahren, da er als Camper zaehlt. Mal schauen ob ich mit dem 10 Meter langen Biest klar komme.

Ich hoffe, ich komme moeglichst bald wieder dazu, noch etwas zu schreiben.

P.S. Entschuldigt meine Schreibweise, ich habe noch arg mit dem Jetlag zu kaempfen. Vielleicht liegts auch an den unbequemen Bett. Es war so weich, ich versank sprichwoertlich darin. Die Katzen fanden es offenbar lustig =)

Samstag, 14. April 2012

Auf geht´s! Der letzte Tag in Deutschland

Heute habe ich meinen letzten Tag in Deutschland verbracht. Alles ist organisiert, der Rucksack bestimmt 5 mal umgepackt und noch Dinge aussortiert und vor allem 1,5kg Schokolade und eine Flasche Kräuterschnaps als Gastgeschenke untergebracht. Es ist echt schwer zu entscheiden, was man für 3 Monate brauchen könnte, vor allem weil ich keinen Plan habe, wo ich landen werde. Aber dank meines Vaters habe ich Notrationen für 3 Tage, sollte ich wirklich in der Wildnis landen.
Morgen stehe ich halb 4 auf und dann gehts ab nach Frankfurt. Um 11 fliegt mein Flugzeug erst nach London und nach 2,5 Stunden Aufenthalt weiter nach New York. Dort angekommen muss ich mich mittels U-Bahn nach Williamsburg in Brooklyn schlagen, wo ich mich mit Cliff (der Busbesitzer) treffe. Abends gehen wir dann wohl noch ein Bier trinken und verbringen dann die Nacht im Bus. Am Montag gehts frühs los Richtung New Jersey. Wann ich wieder schreiben kann, ist recht ungewiss, aber es gibt dann auf jeden Fall die 1. Bilder!

Noch ein Filmtipp für die Zeit: Into the Wild! Super Filmmusik und eine schöntraurige Geschichte.