Mittwoch, 2. Mai 2012

Die Wueste

Es ist etwas laenger her, dass ich etwas posten konnte. Die letzten Tage waren hektisch und es war kein Computer zu erreichen.
Wir sind von Austin aus recht frueh gestartet (das heisst ca. 12 Uhr, Amerikaner sind keine Fruehaufsteher, schlecht fuer mich) und Richtung El Paso gefahren. Texas scheint einre endlose Wueste und Steppe zu sein, jede Strasse war einfach nur gerade und alles verlief ohne besondere Ereignisse... oh doch etwas ist passiert... Mitten auf dem Highway entschied sich der Bus fuer eine kleine Ueberraschung und wir konnten kein Gas mehr geben. Also sind wir an den Strassenrand gefahren und haben einen Mechaniker angerufen, der auch prompt vorbeikam und uns zu seiner Werkstatt fuhr, die mitten in der Wueste lag. Hier trafen wir auf den Besitzer der Werkstatt, ein sehr sehr netter Texaner mit deutscher Herkunft. Nach 2 Stunden herumschrauben und Kabel auswechseln (Diesel hat die Kabel zerfressen) und weiteren 200 Dollar Reparaturkosten fuer Cliff konnten wir weiterfahren.
Aaron war so gut drauf, dass er fuer uns die ganze Nacht bis frueh um 7 gefahren ist und wir endlich in El Paso an der mexikanischen Grenze angekommen sind. Dort schliefen wir 2 Stunden und sind auch schon weitergefahren nach Flagstaff, Arizona. Die Fahrt dauerte wieder den ganzen Tag und abends mieteten wir uns in ein Hostel ein. Cliff war arg muede und schlief den ganzen Abend und Aaron und ich sind in einen Hillbillie-Club gegangen. Dort wurde Country und Bluegrass gespielt und Alkohol in Einmachglaesern serviert. Irgendwie waren auch nur Leute aus dem lokalen College da und so war es nahezu unmoeglich mit ihnen in Kontakt zu treten, da es eine eingeschworene Gruppe war. Nach ein paar Stunden bin ich auch schon ins Bett gegangen.
Am naechsten Morgen gings zum Grand Canyon. Leider hatten wir nicht wirklich viel Zeit, ich bin der Meinung man, braucht Tage dort, um den Canyon herunter zu wandern und ihn richtig zu geniessen. Wir hatten nur 1 Stunde, da wir den gleichen Tag noch nach Las Vegas mussten, um unseren Zeitplan einzuhalten.
Nach weiteren endlosen Stunden Fahrt durch die Wueste kamen wir gegen 21 Uhr in Las Vegas an. Die Stadt ist ein riesiges Meer aus Lichtern und erstreckt sich ueber 40 Kilometer oder mehr. Wir sind in einem Hostel untergekommen und um Geld zu sparen, entschieden wir uns dafuer, dass nur ich fuer ein Bett bezahle und Cliff und Aaron im Bus schlafen. Die Mitarbeiter des Hostels waren damit auch komplett einverstanden und so nistete ich mich in den wohl unordentlichsten Raum ein, in dem ich je war (und das will was heissen). Wir trafen Reisende von ueberall her und gingen mit ihnen zusammen in eine Art Freilufteinkaufszentrum mit einer Lichtshow. Nachdem Cliff etwas zuviel getrunken hatte und wie wild durch das Einkaufszentrum tanzte, verloren wir unsere Truppe und versuchten mit einem Taxi zurueck zu kommen. Der Taxifahrer entschied sich dafuer, uns nicht zu unserem Ziel zu fahren, sondern irgendwo anders hin und auch noch ueber die Autobahn. Also durften wir 30 Dollar bezahlen und nochmal 20 Dollar fuer das richtige Taxi zurueck. Nach diesem wundervollen Erlebnis bin ich ins Bett gegangen.... und wurde nach 2 Stunden wieder geweckt. Der Besitzer des Hostels riss mich aus den Schlaf und meinte, dass ich meine Sachen packen soll und mit ihm raus gehen solle, weil die Cops da sind. Ich war total schlaftrunken und wusste nicht, was Sache ist. Er liess mich nur meine Hose anziehen und schubste mich raus. Auf dem Parkplatz standen 2 Polizisten und Aaron und Cliff. Offenbar hat der Besitzer des Hostels nicht mitbekommen, dass seine Mitarbeiter uns erlaubt haben, auf den Parkplatz zu parken und hat die Cops gerufen. Einer der Cops war ultra sauer und schrie uns an, dass wir kooperieren sollen, sonst kommen wir ins Gefaengnis. Wir taten natuerlich nichts anderes als das zu tun, was er verlangte, aber es schien als muesste er ein Exempel statuieren. Er verlangte von uns, dass wir den Bus von dem Grundstueck bewegen und das obwohl er ganz genau wusste, das wir 3 alle genug Alkohol getrunken hatten, um nicht mehr fahrtuechtig zu sein. Nach endlosen Diskussionen und ein lebenslanges Hostelverbot fuer mich (warum auch immer) durften wir die Nacht im Bus schlafen und mussten frueh morgens abhauen. Das war wohl die schlechteste Erfahrung, die ich bis jetzt gemacht habe und ganz ehrlich, ich moechte nicht mehr in diese Stadt zurueck. Es scheint so, als ob alle Leute von der Wueste und den Lichtern und den staendigen Parties durchdrehen und total vergessen haben, was Freundlichkeit ist.

Wir sind den Morgen dann Richtung Kalifornien aufgebrochen, mit dem Ziel Morro Bay, ein kleiner Kuestenort am Pazifik. Um euch nicht zu langweilen mit der Fahrt, hier ein paar Bilder










Nach einer Nacht auf einen Campingplatz und einer Dusche gings weiter nach San Jose, wo Cliff und seine Schwester wohnen. Dort verbrachten wir die letzten 2 Naechten und machten einen Plan, wie es nun weiter geht. Aaron und ich haben heute ein Auto gemietet und wir fahren in ein paar Minuten zum Yosemite National Park, um ein wenig wandern zu gehen. Cliff muss leider in San Jose bleiben, da er wieder arbeiten muss. Man spuert richtig, wie traurig er ist, wieder im normalen Leben zu sein, waehrend wir weiter reisen koennen. Nach unserer Wanderung setzt mich Aaron in San Francisco ab, wo ich dann ueber den Nationalpark berichten werde.

2 Kommentare:

  1. Alter die Leute in Las Vegas sind ja echt scheiße. Zum GLück seid ihr nicht von den Bullen verprügelt worden.

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  2. LOL, total hirnverbrannt und lächerlich die Leute in LasVegas >.<

    Zum GrandCanyon würde ich an deiner Stelle nochmal zurückkehren ;)

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